Aus Alt mach Neu
Unser Wohnzimmer wird seit ein paar Wochen von kleinen Männchen mit gelbem Grinsegesicht in Beschlag genommen - das LEGO®-Fieber ist wieder mal ausgebrochen und der Boden ist flächig bedeckt mit einer ganzen Stadt und jeder Menge Fahrzeugen, Schiffen und mehr. Und es wird ausgiebig gebaut und gespielt was das Zeug hergibt.
Das überträgt sich in nicht abstreitbarer Weise auch ein bisschen auf den Herrn Papa, und so habe ich unlängst unseren LEGO®-Fundus durch Streifzüge bei eBay und dergleichen mal noch etwas aufgestockt.
Alter Mann schimpft
Allerdings, und hier folgt nun meine ganz persönliche Meinung, kann man heutzutage kaum noch LEGO®-Sets bei klarem Verstand neu kaufen. Von wenigen löblichen Ausnahmen abgesehen, finde ich, dass LEGO® teils geradezu absurde Preise für eine Handvoll Plastik verlangt, zugleich immer armseligere Sets heraus bringt hinsichtlich Spieltiefe und Ideenreichtum und sich immer mehr vom einstigen Konzept des phantasievollen Um- und Neubauens entfernt. Auf mich hat es den Eindruck, dass es nur noch darum geht, maximalen Profit aus der Kundschaft zu quetschen.
Aktuell etwa gibt es ein Star-Wars-Raumschiff (LEGO® #75331, Razor Crest) für 600€ im Angebot. Nein, kein Tippfehler. Sechshundert fucking Euro. Eine Monatsmiete als Gegenleistung für eine Tüte voll Plastik! Und das ist noch nicht mal ihr teuerstes Set.
Aber so zieht sich das da überall durch. Unfassbar.
Falls ihr LEGO®-Sets mit viel Spielspaß und Umbaumöglichkeiten zu vertretbaren Preisen sucht, dann müsst ihr daher ein paar Jahr(zehnt)e zurückblättern und euch auf gebrauchte, alte Sachen fokussieren.
So, damit sei genug geklagt. Früher war mehr Lametta, aber es soll ja heute nicht um angry old men gehen sondern um cool old LEGO®.
Das Problem der Vergilbung
Bei den Sets, die ich gebraucht gekauft habe, fiel mir auf, dass ein paar Steine deutlich vergilbt waren. Ein Symptom, welches in diesem Umfang bei unseren LEGO®-Steinen nicht zu beobachten war; und dabei haben wir hier unter anderem ein paar Teile, die 60 Jahre oder mehr hinter sich haben und mit denen schon meine Eltern gespielt haben.
Betroffen vom Gilb waren bei den gebraucht gekauften Sets ausschließlich graue, blaue und weiße Steine:
Wenn man danach googelt, werden immer wieder folgende Ursachen genannt:
- Lagerung in Pappkartons
- Lagerung in Holzkisten / -regalen
- UV-Licht durch Sonneneinstrahlung
Ölfinger
Lange Zeit hatte ich andere Baustellen, aber nun hatte ich endlich mal wieder Zeit am Wohnmobil zu werkeln. Angesagt war diesmal an der Hinterachse das Entrosten der Blattfederaufnahme, nachdem neulich bereits neue Blattfedern eingebaut wurden.
Letzteres war nötig geworden, nachdem ich beim Rangieren einen Stopperkeil mit dem Hinterrad überfahren habe und der resultierende Schlag der Blattfeder den Rest gegen hat. Hm tja, shit happens sometimes.
Die Feder beifahrerseitig war danach jedenfalls ziemlich gerade und endgültig fertig mit der Welt. Ohne Ausgleichmöglichkeit über die Zusatzluftfederung wäre der Kahn ziemlich in Schieflage gekommen 😅
Und da ich wegen der Blattferderaufnahme eh schon unter dem Wagen lag und mich mit Rost und Dreck eingesaut hatte, habe ich an jenem Wochenende auch gleich noch vorne die verrostete Ölwanne durch ein Neuteil ausgetauscht, Öl und Ölfilter gewechselt und einen Ölfilteradapter verbaut, welcher dafür sorgt, dass auch die Nebenaggregate gefiltertes Öl erhalten.
Und nebenbei hat der Filteradapter auch Anschlussmöglichkeiten für Sensoren, so dass ich endlich auch die entsprechenden Zusatzinstrumente einbauen konnte, die ich hier schon seit gut einem Jahr zu diesem Zweck herumliegen hatte:
Nur ist leider immer noch irgendwo was im Bereich vom Ölfilter undicht. Im Stand ist alles kein Problem und tropft nicht, aber wenn man das Öl warm und viskos gefahren hat kommt irgendwo doch noch ein bisschen Öl raus. Mengenmäßig ist das weit hinter dem Komma, aber trotzdem macht mich das hibbelig wenn irgendwas offensichtlich nicht zu 100% in Ordnung ist. Hm, muss sich wohl mal der Mechaniker meines Vertrauens vor dem Urlaub ansehen. Vielleicht hab ich ja nur irgendwas nicht fest genug angezogen.
Flugabwehr alla casa
Hier im Ortsviertel macht sich eine Kolonie von Tauben breit. Anfangs war das noch ganz nett anzusehen, aber inzwischen werden es immer mehr und seit sie bei uns auf dem Balkon alles vollkacken und frühmorgens herumkreischen auch immer mehr ein Ärgernis. 😠
Was also tun?
- Die Katze kann und darf nicht auf den Balkon.
- Eine Eulen-Attrappe aus Kunststoff hatte genau zwei Tage lang funktioniert, dann haben sich die Tauben daran gewöhnt und ließen sich nicht mehr davon beeindrucken.
- Stachelleisten, Gitter und Netze kosten viel Geld, wirken nur wenn man sie überall dicht an dicht anbringt und sehen doof aus. Außerdem würde ich zur Montage an den, von den Tauben bevorzugten Balken, gar nicht so einfach hinkommen. Ist also auch nix.
- Ebenfalls nix ist das Verscheuchen mit Händeklatschen oder Sachen nachwerfen. Selbst mit Pfeil & Bogen vom Indianerkostüm der Kinder habe ich den Viechern schon hinterhergeschossen - eine Weile später saßen sie trotzdem wieder da. Und ich kann mich ja auch nicht 24/7 auf die Pirsch legen.
Wie schwer kann das schon sein?
Weil mir die gebräuchlich gewordene penetrante Kommerzialisierung selbst der banalsten Smartphone-Spielchen zuwider ist und ich nicht mag, dass der Nachwuchs beim Handydaddeln ständig Werbung und Tracking ausgesetzt ist, hatte ich mir überlegt, einfach mal ein Programm für Android-Smartphones selbst zu schreiben. Ein kleines Spielchen für zwischendurch. Statt immer nur für den PC oder für Mikrocontroller zu entwickeln.
Kann ja nicht sooo schwer sein - Apps gibt es ja inzwischen wie Sand am Meer und völlig fremd ist mir die Handy-Welt ja auch nicht.
Also mal schnell schlau machen, wie das heute so läuft - und erst mal entsetzt Resignieren: da hat sich technisch ja überhaupt nix zum Besseren entwickelt! Das ist auf modernen Smartphones im Kern immer noch der gleiche Java-Ranz von vor zwanzig Jahren.
Nur jetzt halt mit hippen Namen und weiteren Bloat-Schichten drumherum. Gewachsene Strukturen wie ein verwahrloster Unkrautgarten. Bah.
Da hätte ich eigentlich mehr erwartet.
Da wundert es nun auch nicht, was das alles für ein Security-Totaldesaster ist.
Nun ja, zum Glück will ich ja keine Banking-App machen, sondern bloß ein Spiel. Also rein in den Sumpf.
Zuerst habe ich die harte Tour gewählt, dicke Bücher über Android und App-Entwicklung studiert, Android-Studio installiert und mich eine ganze Weile soweit damit beschäftigt, dass ich nun schöne Apps schreiben kann, die irgendwelche Daten entgegennehmen, verarbeiten, abspeichern, wieder laden, und so weiter und so fort.
Für die persönliche Entwicklung als Programmierer ist das ja ganz nett und früher oder später werde ich sicher auch wieder davon Gebrauch machen, aber um ein Spiel zu erstellen war mir das alles zu zäh und zu aufgeblasen.
Auf der Suche nach etwas Besserem fiel mir Clickteam Fusion ein, mit dessen Urgroßvater-Version "Klick&Play" von 1994 ich schon anno dazumal kleine Windows-Spiele erstellt hatte. Hach, die gute alte Zeit! 😍
Inzwischen ist das natürlich sehr viel weiter entwickelt und kann auch nach Android exportieren. Prima. Nehm' ich.
Mit so einem Spiele-Baukasten geht das Ganze freilich viel leichter von der Hand und man kann sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Trotzdem kann man auch mit probaten Mitteln reichlich Zeit damit verbringen so ein "kleines Spielchen" zu erstellen. Zumal ich nur hin und wieder mal abends oder am Wochenende daran gearbeitet habe - man hat ja schließlich noch reichlich anderes zu tun. So hat sich das letztlich über die ganze Corona-Zeit hingezogen, bis ich nun heute sagen kann: ist fertig genug.
Das Resultat ist ein Android-Game namens Eierschleuder, bei dem man eine Schleuder spannt und Eier auf kleine gelbe Männchen katapultiert.
Weil's Spaß gemacht hat und mir bei solchen Projekten dann schnell mal der eigene Anspruch durchgeht, ist es letzten Endes durchaus vorzeigbar geworden mit netter Grafik, dutzenden Levels in verschiedenen Welten, unterschiedlichen Wurf-Geschossen und haufenweise Special Effects 😂
Und natürlich alles als kostenlose App, ohne Werbung, Tracking oder sonstigen Schrott.
In den Google-Playstore habe ich es allerdings nicht hochgeladen, weil ich dazu erst für 25,- € eine Entwicklerlizenz erwerben müsste und das ist es mir im Augenblick schlicht nicht wert.
Wer also mag, kann Eierschleuder hier direkt auf's Android-Smartphone herunterladen (ca. 32 MB) und ausprobieren oder sich auf der Projektseite erst mal noch ein paar Screenshots ansehen.
Viel Spaß!