Uff!
Heute und gestern lag ich bei Regen und 10°C unter dem Wohnmobil im feuchten Dreck und habe überkopf neue Kabelbäume verlegt.
Angefangen hat das, als bei der letzten größeren Fahrt auf einmal der Blinker erst beifahrerseitig nicht mehr ging und kurz darauf gar nicht mehr. Im Laufe der Fehlersuche ging dann noch der Blinkgeber in weißem Rauch auf und etliche Sicherungen; zwischendurch ging mal gar kein Licht mehr, dann leuchtete das Rückfahrlicht dauerhaft und nach viel Suchen und Ausprobieren konnte ich die Ursache schließlich auf einen Kurzschluss im hinteren Kabelbaum zwischen Blinker und Masse eingrenzen.
Es gibt bei diesem Fahrzeug jeweils links und rechts einen original Fiat-Kabelbaum vom Fahrerhaus bis zur Heckstoßstange des Leiterrahmens. Da der Aufbau aber noch ein ganzes Stück weiter darüber hinausragt, geht von dort dann jeweils ein weiterer Kabelstrang zu den Rückleuchten, der Anhängerkupplung, der Kennzeichenbeleuchtung und den Umrissleuchten. Und diesen Teil habe ich dieses Wochenende tutti-kompletti rausgerissen und durch neue Kabel ersetzt.
Weil ich keine bessere Alternative habe, fand das mal wieder zwischen Gehweg und Straße auf öffentlichem Parkplatz statt. Und da es derzeit jeden Tag regnet, trotz widriger Umstände. - Es hilft ja auch nicht, das ewig vor sich hin zu schieben.
Um mir das Leben nicht unnötig schwer zu machen, habe ich mir im Vorfeld aber eine Verteilerbox besorgt und da schon mal lange Kabel angeschlossen, so dass "nur" noch passend gekürzt und die jeweiligen Enden angeschlossen werden mussten:
Alles an seinem Ort
Jetzt funktioniert wieder alles, wie es sollte.
Da liegt der Übeltäter
Nur die Blinkerkontrollleuchte geht noch nicht. Und ich weiß schon, dass es nicht am Birnchen liegt. Wenn ich Pech habe, hat der Kabelbaum unter dem Armaturenbrett auch einen Schaden davongetragen 🙁
Ausgangssperren, Kontaktverbot, Lockdown. Rien ne va plus.
Entsprechend läuft bei mir hier in letzter Zeit auch nicht viel.
Da auch die Baumärkte geschlossen haben sind Projekte im und am Haus schwierig, am Wohnmobil schrauben macht bei Schneeregen um null Grad wenig Spaß und einfach mal kurz zum Campen wegfahren ist gegenwärtig nur ein frommer Wunsch.
Und anders als beim letzten Lockdown geht mir die Einschränkung der Möglichkeiten allmählich richtig an die Substanz. Darum bin ich gestern kurzerhand aus dem Corona-Alltag ausgebrochen um so weit weg von zuhause wie möglich zu übernachten.
Im Garten, im Hexenhaus.
Nicht luxuriös, aber dennoch gemütlich drinnen
Dem Klischee zufolge, herrscht dicke Luft im Hause, wenn der Mann auf der Couch schlafen muss.
Hier aber sprachen lediglich die Außentemperaturen und ein anderes Klischee gegen einen gemeinschaftlichen Familienausflug: solch frostige Aktionen sind der Gemahlin einfach zu kalt/unvernünftig.
Und das obwohl ein Elektro-Radiator, der per Kabeltrommel mit Hausstrom versorgt wird, die Raumtemperatur im Hexenhäuschen auf immerhin knapp 15 °C brachte - trotz über Nacht einsetzendem Schneefall.
Tja, nur die Harten komm'n in Garten.
Winterzauber draußen
Für heute bevorzuge ich wieder das Bett, aber für den kurzen Tapetenwechsel bin ich unserem Häuschen trotzdem dankbar.
Hach ja, Weihnachten!
Heute gedenke ich dem 25. Jahrestag von "Ich bekomme keine Playstation zu Weihnachten".
Aktuell aber steht ja die Playstation 5 in den Verkaufsregalen und würde sicher auch über die Ladentheken gehen - wenn denn die Geschäfte nicht Corona-bedingt geschlossen wären. Da wird sicher heute ebenfalls irgendwo, jemand eine leere Stelle unter dem Weihnachtsbaum vorfinden.
Ja, sehr traurig, solch unerfüllte Kindheitswünsche.
Angeblich wird das ja bisweilen später im Erwachsenenleben dann überkompensiert.
Da ich inzwischen fünf oder sechs Playstationen und eine Kiste voll Zubehör und Spiele angesammelt habe, trifft das sogar auf mich möglicherweise zu. Ein kleines bisschen vielleicht.
Ein Zubehörteil, das sich bislang aber irgendwie meiner Kenntnis entzogen hat, sind ansteckbare Displays für den mobilen Einsatz. Bis ich in einem nächtlichen Kompensationsanfall Einkaufsausflug auf eBay auf dieses schöne Teil stieß:Die Verpackung täuscht geschickt über die geradezu winzige tatsächliche Displayfläche hinweg
Da konnte ich nicht widerstehen. Es wird einfach hinten an die PS2 angesteckt und erweitert sie um ein Display und Stromversorgung über den Zigarettenanzünder. Ideal also für das Wohnmobil. Zumal die PS2 ja auch bereits fähig ist, DVDs abzuspielen. Richtig wegweisend für die damalige Zeit!
Allerdings ist die Bildschirmdiagonale mit 10cm alles andere als fortschrittlich. Und die Auflösung ist auch gemessen an damaligen Standards nicht gerade berauschend.
So macht Zocken und Glotzen natürlich keinen Spaß.
Zufälligerweise hatte ich aber noch einen etwas besseren TFT-Monitor für Rückfahrkameras hier herumliegen, welcher von den Abmessungen her genau in das Gehäuse hineinpasst. Also: Pimp my Multimedia-Bildschirm - aufschrauben, kleines Display ausbauen, größere Bildschirmaussparung aussägen, großes Display rein, Anschlüsse wieder anlöten und alles wieder zuschrauben.
Voilà:Altes Display zum Vergleich im Vordergrund
Frohe Weihnachten allen, die das hier lesen!
Zur Teilebeschaffung für Oldtimer muss man bisweilen auch mal längere Wege in Kauf nehmen, was mich letzte Woche für einen Satz gebrauchter Stahlfelgen bis zu einer Kfz-Werkstatt nach Ravensburg an den Bodensee führte. Dass ich wenige Tage später genau dort, in einer Lagerhalle zwischen einem Dutzend Schrottautos, noch einmal in diesem Jahr "Camping" mache war allerdings nicht geplant.
Dazu kam es, weil ich bei der Gelegenheit vor Ort ein paar Probleme mit dem Getriebe vorführen wollte (erster und zweiter Gang gingen nur mit grober Kraft rein). Und da man mir ein günstiges Angebot zur Getriebeüberholung machte, ließ ich den Wagen direkt dort und fuhr eine kleine Odyssee mit Bus und Bahn wieder nach Hause.
Blick von der Veitsburg über die Ravensburger Innenstadt
Ganz so trivial war die Getriebegeschichte dann aber wohl doch nicht und aus Abholen am Mittwoch wurde Donnerstag, aus Donnerstag wurde Samstag und als ich Samstagmittag dann dort eintraf ging es noch einmal bis zum Abend, bis mein Straßenschiff endlich wieder soweit seetüchtig war.
Nur Auslaufen aus dem Hafen war dann nicht mehr möglich, weil unsere Landesregierung inzwischen recht spontan beschlossen hatte, das ganze Land nun doch in harten Lockdown mit strikter nächtlicher Ausgangssperre zu schicken.
Tja, blöd so. Standplätze geschlossen, Campingplätze zu, die Straßen verwaist.
In der Situation dann trotzdem herumfahren und im Zweifelsfall erklären müssen, warum man ungeachtet der Sperre noch unterwegs ist, ist auch blöd.
Dankenswerterweise bot man mir an, einfach in der Werkstatthalle im Wagen zu übernachten - alles was ich brauchte war ja ohnehin im Wohnmobil.
Und so verbrachte ich eine improvisierte Nacht auf dem bislang wohl ungewöhnlichsten "Campingplatz".
Mit Sprudel zur WC-Spülung und Ravioli zum Frühstück. Und umgeben von einem Meer aus Ersatzteilen, mit allgegenwärtigem Duft von Öl und vielen klassischen Wohnmobilen auf den Nachbarstellplätzen.
Also ich fand es prima.
Der Ausblick am FrühstückstischHalbe AutosGanze AutosUnd ein Hobby 600 - nach meiner Meinung das Schönste aller je gebauten Wohnmobile überhaupt