Kunststoffteile aufbereiten
Bei der letzten Fahrt fing mein kleines Groschengrab furchtbar ungut an zu quietschen. Irgendwo aus dem Motorbereich - genauer war das nicht zu lokalisieren, wenn man drin sitzt.
Noch fehlt mir da der Blick um Ursachen für sowas auszumachen und sofern es die Fahrsicherheit betrifft mag ich da eigentlich auch nicht unbedingt selbst herumschrauben. Also habe ich die Quietscheente zur Werkstatt gebracht und für Auswechseln von Getriebelager, Getriebeaufhängung und Schaltungsbuchsen sowie, bei der Gelegenheit, von Kraftstoff- und Luftfilter 600 Euro gezahlt.
Tja, so schnell ist's weg, das gute Geld.
Nun, zumindest das Quietschen ist jetzt behoben und ich kann wieder beruhigt damit fahren. Und die Filter kann ich künftig sicher auch alleine austauschen.
Anyway - eigentlich wollte ich über was ganz anderes schreiben, nämlich über Kunststoffteile am Oldtimer und deren Wiederauffrischen.
Irgendein Vorbesitzer des Wohnmobils hat wohl mal a bissele Boxauto gespielt. Jedenfalls waren ein paar Lamellen vom Kühlergrill gebrochen.
Das ist funktional zum Glück kein Drama und auch optisch erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Aber ich habe mir trotzdem aus einem Schrottauto einen Ersatzgrill besorgt.
Der hat zwar keine Risse oder Brüche, ist aber eben auch nicht mehr neu und entsprechend altersgemäß schon etwas ausgeblichen.
Könnte man natürlich einfach übersprühen, aber bei Kunststoffteilen ist das immer so eine Sache - gerade an einer dem Wetter so stark ausgesetzten Stelle.
Um nun alte Kisten kosmetisch wieder etwas aufzuhübschen, haben nicht nur Drogerien eine umfangreiche Auswahl an Mittelchen, sondern auch der Kfz-Bedarf. Also hat das gute Stück nach einem ausgiebigen Reinigungsprogramm von mir eine Pflegekur mit "Nigrin Kunststoff-Neu" erfahren, welches wie Schuhcreme mit einem Schwamm aufgetragen wird. Für gewöhnlich mache ich hier kein Werbeprogramm, aber das Zeug habe ich Anfang des Jahres schon an den Seitenspiegelgehäusen verwendet und bin weiterhin zufrieden damit.
Damit sieht es nun fast schon zu neu aus für meinen Oldi.
Und wenn ich schon mal Empfehlungen vergebe: Auch die verchromten Fiat-Rippchen in der Mitte des Grills habe ich mit "Yachticon Vinyl- und Kunststoffpflege" wieder schön glänzend bekommen. Damit habe ich neulich auch die Kunststofffenster am Aufbau poliert.
Somit ist die Front nun ein kleines bisschen ansehnlicher geworden. Nächstes Jahr will ich noch das ganze Fahrerhaus neu lackieren um dem Rost Einhalt zu gebieten und diesen Farbmix aus diversen Bastelaktionen aus verschiedenen Jahrzehnten zu beseitigen. Für dieses Jahr spielt da vermutlich leider das Wetter nicht mehr mit. - Als wahrscheinlich letzte größere Malaktion in 2020 habe ich noch Front und Unterseite vom Alkoven gereinigt und gestrichen:
Ironischerweise habe ich jetzt den ganzen Aufbau neu gestrichen bis auf das Dach, welches ich mir nach dem Kauf eigentlich als Allererstes für dieses Jahr vorgenommen hatte.
Oben neu und rundum dicht
Zack zack zack - in einer großen Hauruckaktion habe ich den einstigen Moder-Alkoven wieder runderneuert und richtig gemütlich gemacht. Das ganze gammlige Zeug kam raus bis auf's nackte Blech, alles wurde von außen und innen neu abgedichtet, mit Glasfaser verstärkt und neues Holz, neue Dämmung und neuer Wand- und Bodenbelag sind wieder reingekommen. Leider habe ich mal wieder schneller gewerkelt als ich Fotos machen konnte, daher hier nur ein 40%-Zustandsbild von zwischendurch und das (fast) finale Ergebnis:
Jetzt sollen noch 12V-Steckdosen und ein paar zusätzliche Leselampen auf der Beifahrerseite hinkommen, dann ist es da oben wieder richtig schön komfortabel. Lampen und sonstige Inneneinrichtungen findet man immer wieder über eBay-Kleinanzeigen aus alten Wohnwagen und -mobilen, so bleibt dann auch der historische Charme erhalten.
Mit dem Wiedereinzug der Matratze warte ich allerdings noch ein paar Tage, bis sich der ganze Dunst aus Klebern, Farbe und Dichtmitteln verflüchtigt hat - diese Düfte möchte man ja nicht unbedingt in der Schlafunterlage agglomeriert haben.
Und auch außen habe ich einmal komplett rundum sämtliche Leisten und Fenster neu abgedichtet. Dazu bin ich den ganzen Tag auf der Leiter herumgeturnt und habe vom ganzen Dreck und Dichtzeug die Hände hinterher auch nur noch mit Bremsenreiniger richtig sauber bekommen (krieg ich jetzt bestimmt Krebs von), aber für das zufriedene Gefühl jetzt alles sicher dicht zu haben lohnt sich das. Meinetwegen kann es jetzt regnen so viel es will.
Nachdem Alkoven und Dach dann soweit wieder fertig waren, habe ich gestern auch mal die ganze gesammelte Baumarkt-Szenerie aus Werkzeugen und Material aus dem Wohnmobil ausgeräumt und im Gegenzug angefangen die Campingausstattung wieder einzuladen. Es wird wieder wohnlich.
Neues vom Kompostmobil
Langsam wird es komödienhaft mit dem Wohnmobil.
Kaum bin ich mit dem Gegammel am Heck fertig, geht es vorne am Alkoven nahtlos weiter:
Unter dem Teppich lauert das feuchte Grauen.
Wobei feucht ist es dort nicht, nein, richtig nass ist das Zeug!
Und dabei hat es hier seit zwei Wochen nicht mehr geregnet.
Merde!
Da ich es zuvor weder gesehen noch gerochen hatte, habe ich tatsächlich zuerst vermutet dieses Desaster sei irgendwie erst in den letzten Wochen entstanden. Aber auch nach einigen Wochen Nässe lässt sich Holz noch nicht mit dem Finger wegpulen und Schrauben sehen auch nicht so aus:
Tja.
Das Gute ist: ich weiß ja jetzt wie man damit umgeht. Und Material und Werkzeug ist auch alles noch in Griffweite.
Trotzdem musste ich anfangs ein paarmal in das frisch renovierte Heck schauen, um mich selbst zu vergewissern, dass auch aus dem ärgsten Sumpfloch wieder etwas Schönes werden kann.
Dort hinten ist übrigens inzwischen das Bad wieder vollständig und betriebsfertig eingeräumt und auch das Bett steht wieder - jetzt auf nagelneuen Edelstahlfüßen.
Und im Laderaum unter dem Bett habe ich noch die Warmluftrohre mit einer Alu-Verblendung als Schutz vor Beschädigungen verkleidet und eine Beleuchtung installiert: