Groß, laut, schwer - Musik zum Mitnehmen von damals
Dass Musikhören bei Jugendlichen auch heute noch einen ganz großen Stellenwert genießt, kann ich jederzeit bei meinen eigenen Kindern sehen. Aber es ist schon beachtlich, wie sich gegenüber früher mit der Technik auch die Bedeutungen gewandelt haben.
Ob Downloaden und Abspielen per Klick oder gleich direkt online streamen - mit mp3 und Spotify sind Besorgung und Besitz von Musik zwar viel einfacher, aber auch völlig reizlos geworden. Und Anfassen kann man Digitales auch nicht mehr.
Nicht zuletzt daher habe ich mir ein kleines Faible für Kassettendecks, CD-Player und Plattenspieler bewahrt und neulich diese schöne Rarität aus vergangenen Zeiten bei eBay erbeutet:
In den 80ern und bis in die 90er prägten laute, große Ghettoblaster manches Straßenbild. Wie der Name schon andeutet, nicht unbedingt in den besten Adressen der Stadt. Da standen dann die großen Jungs an der Ecke und beschallten alle die es hören wollten oder nicht mit ihrer Musik. Je lauter, je wuchtiger und je mehr Blingbling, umso besser.
Für uns Kids war natürlich allein das schon faszinierend. Auch überhaupt Musik einfach so irgendwo hin mitnehmen und dann im Park, am Baggersee oder wo auch immer zusammen mit Freunden zu hören war cool und klang nach großer Freiheit.
Gut, das gibt es heute auch wieder - dann stellen die Teenies ihre Handys auf Maximum oder haben Bluetooth-Lautsprecher in der Größenordnung einer Cola-Dose mit. Da das bauartbedingt natürlich nicht anders als bescheiden klingen kann, werden alle Umstehenden im Gegensatz zu damals nicht nur mit fragwürdigem Musikgeschmack beglückt, sondern jetzt auch noch mit fragwürdiger Audioqualität.
Da hatte der Ghettoblaster offen gesagt technisch einfach mehr Klasse.
Apropos technisch klasse, der Grund mir genau dieses Stück Musikhistorie anzuschaffen ist erst auf den zweiten Blick zu sehen: er hat einen integrierten Plattenspieler!
Glaubt ihr nicht? Dann guckt mal:
Das, liebe Kinder, das ist richtig cool. Damit ist man der große Player an der Playa. Oder wie auch immer man heute so sagt.
Ich habe das gute Stück gereinigt, vom Staub der Zeit befreit und die Mechanik frisch geölt. Alles funktioniert jetzt wieder. Damit es auch wieder so gut wie früher läuft, muss ich noch die Antriebsriemen von Plattenspieler und Kassettenlaufwerk auswechseln. Das allerdings könnte schwierig werden, denn Ersatzteile sind nach fast 40 Jahren natürlich nicht mehr ohne Weiteres zu bekommen. Aber das kenne ich ja schon vom Wohnmobil.
Ich habe die Antriebsriemen ausgewechselt und mal ein Reparatur-Tutorial daraus gemacht.
Einmal Playstation zum Mitnehmen bitte
Hach ja, Weihnachten!
Heute gedenke ich dem 25. Jahrestag von "Ich bekomme keine Playstation zu Weihnachten".
Aktuell aber steht ja die Playstation 5 in den Verkaufsregalen und würde sicher auch über die Ladentheken gehen - wenn denn die Geschäfte nicht Corona-bedingt geschlossen wären. Da wird sicher heute ebenfalls irgendwo, jemand eine leere Stelle unter dem Weihnachtsbaum vorfinden.
Ja, sehr traurig, solch unerfüllte Kindheitswünsche.
Angeblich wird das ja bisweilen später im Erwachsenenleben dann überkompensiert.
Da ich inzwischen fünf oder sechs Playstationen und eine Kiste voll Zubehör und Spiele angesammelt habe, trifft das sogar auf mich möglicherweise zu. Ein kleines bisschen vielleicht.
Ein Zubehörteil, das sich bislang aber irgendwie meiner Kenntnis entzogen hat, sind ansteckbare Displays für den mobilen Einsatz. Bis ich in einem nächtlichen Kompensationsanfall Einkaufsausflug auf eBay auf dieses schöne Teil stieß:
Da konnte ich nicht widerstehen. Es wird einfach hinten an die PS2 angesteckt und erweitert sie um ein Display und Stromversorgung über den Zigarettenanzünder. Ideal also für das Wohnmobil. Zumal die PS2 ja auch bereits fähig ist, DVDs abzuspielen. Richtig wegweisend für die damalige Zeit!
Allerdings ist die Bildschirmdiagonale mit 10cm alles andere als fortschrittlich. Und die Auflösung ist auch gemessen an damaligen Standards nicht gerade berauschend.
So macht Zocken und Glotzen natürlich keinen Spaß.
Zufälligerweise hatte ich aber noch einen etwas besseren TFT-Monitor für Rückfahrkameras hier herumliegen, welcher von den Abmessungen her genau in das Gehäuse hineinpasst. Also: Pimp my Multimedia-Bildschirm - aufschrauben, kleines Display ausbauen, größere Bildschirmaussparung aussägen, großes Display rein, Anschlüsse wieder anlöten und alles wieder zuschrauben.
Voilà:
Frohe Weihnachten allen, die das hier lesen!
Nachwuchsförderung
Aus der Kategorie "Mal eben schnell was gebastelt":
Papa, können wir mal ein Futterhäuschen bauen?
Kein Problem, mit einem Holzreststück, einer PET-Flasche und was sonst noch so herumliegt geht das ganz fix und benötigt auch kein Spezialwerkzeug.
Und nebenbei kann man dem Nachwuchs auch noch etwas über Metall- vs. Holzsägeblätter beibringen, wie der Akkuschrauber funktioniert und erleben lassen wie bockig ein Astloch zu bohren sein kann.
Barhocker
Hab mir aus einem Traktorsitz (super bequem), einem Gokart-Lenkrad und einem Autorad einen Barhocker für echte Kerle gebastelt:
Und auch wenn ich ein bisschen damit gerechnet hatte, dass dies mit einem großen Knall endet - man kann durchaus an einer Stahlfelge schweißen noch während der Reifen dran ist.