Kategorie BASTELKRAM


Flugabwehr alla casa

Hier im Ortsviertel macht sich eine Kolonie von Tauben breit. Anfangs war das noch ganz nett anzusehen, aber inzwischen werden es immer mehr und seit sie bei uns auf dem Balkon alles vollkacken und frühmorgens herumkreischen auch immer mehr ein Ärgernis. 😠 Was also tun?
  • Die Katze kann und darf nicht auf den Balkon.
  • Eine Eulen-Attrappe aus Kunststoff hatte genau zwei Tage lang funktioniert, dann haben sich die Tauben daran gewöhnt und ließen sich nicht mehr davon beeindrucken.
  • Stachelleisten, Gitter und Netze kosten viel Geld, wirken nur wenn man sie überall dicht an dicht anbringt und sehen doof aus. Außerdem würde ich zur Montage an den, von den Tauben bevorzugten Balken, gar nicht so einfach hinkommen. Ist also auch nix.
  • Ebenfalls nix ist das Verscheuchen mit Händeklatschen oder Sachen nachwerfen. Selbst mit Pfeil & Bogen vom Indianerkostüm der Kinder habe ich den Viechern schon hinterhergeschossen - eine Weile später saßen sie trotzdem wieder da. Und ich kann mich ja auch nicht 24/7 auf die Pirsch legen.
Da musste also eine nachdrücklichere Problemlösung her. Die erste Idee, eine vollautomatische NERF-Gun welche ferngesteuert die Tauben in einem Schaumstoffkuglehagel untergehen ließe, wurde von Frau Gemahlin als zu teuer und zu martialisch befunden. Was aber mit Haushaltsmittel günstig machbar war, war ein zusammengebastelter Wasserwerfer aus einer alten Aquariumpumpe, einem Stück Schlauch und der "Düse" von einer Silikonkartusche. Und einem Bewegungsmelder aus der Elektrograbbelkiste als Auslöser:
FlugabwehrBewegungsmelder
Bewegungsmelder und Spritzdüse sind auf den Lieblingsbalken der Tauben gerichtet - und sobald sich da etwas regt heißt es: Wasser marsch!
Taubenbalken
Nun mal abwarten, ob ich so den Luftraum zurückerobern kann...

Wie schwer kann das schon sein?

Weil mir die gebräuchlich gewordene penetrante Kommerzialisierung selbst der banalsten Smartphone-Spielchen zuwider ist und ich nicht mag, dass der Nachwuchs beim Handydaddeln ständig Werbung und Tracking ausgesetzt ist, hatte ich mir überlegt, einfach mal ein Programm für Android-Smartphones selbst zu schreiben. Ein kleines Spielchen für zwischendurch. Statt immer nur für den PC oder für Mikrocontroller zu entwickeln. Kann ja nicht sooo schwer sein - Apps gibt es ja inzwischen wie Sand am Meer und völlig fremd ist mir die Handy-Welt ja auch nicht. Also mal schnell schlau machen, wie das heute so läuft - und erst mal entsetzt Resignieren: da hat sich technisch ja überhaupt nix zum Besseren entwickelt! Das ist auf modernen Smartphones im Kern immer noch der gleiche Java-Ranz von vor zwanzig Jahren. Nur jetzt halt mit hippen Namen und weiteren Bloat-Schichten drumherum. Gewachsene Strukturen wie ein verwahrloster Unkrautgarten. Bah. Da hätte ich eigentlich mehr erwartet. Da wundert es nun auch nicht, was das alles für ein Security-Totaldesaster ist. Nun ja, zum Glück will ich ja keine Banking-App machen, sondern bloß ein Spiel. Also rein in den Sumpf. Zuerst habe ich die harte Tour gewählt, dicke Bücher über Android und App-Entwicklung studiert, Android-Studio installiert und mich eine ganze Weile soweit damit beschäftigt, dass ich nun schöne Apps schreiben kann, die irgendwelche Daten entgegennehmen, verarbeiten, abspeichern, wieder laden, und so weiter und so fort. Für die persönliche Entwicklung als Programmierer ist das ja ganz nett und früher oder später werde ich sicher auch wieder davon Gebrauch machen, aber um ein Spiel zu erstellen war mir das alles zu zäh und zu aufgeblasen. Auf der Suche nach etwas Besserem fiel mir Clickteam Fusion ein, mit dessen Urgroßvater-Version "Klick&Play" von 1994 ich schon anno dazumal kleine Windows-Spiele erstellt hatte. Hach, die gute alte Zeit! 😍 Inzwischen ist das natürlich sehr viel weiter entwickelt und kann auch nach Android exportieren. Prima. Nehm' ich. Mit so einem Spiele-Baukasten geht das Ganze freilich viel leichter von der Hand und man kann sich auf das Wesentliche konzentrieren. Trotzdem kann man auch mit probaten Mitteln reichlich Zeit damit verbringen so ein "kleines Spielchen" zu erstellen. Zumal ich nur hin und wieder mal abends oder am Wochenende daran gearbeitet habe - man hat ja schließlich noch reichlich anderes zu tun. So hat sich das letztlich über die ganze Corona-Zeit hingezogen, bis ich nun heute sagen kann: ist fertig genug.
Eierschleuder mobile game app Eierschleuder mobile game app
Das Resultat ist ein Android-Game namens Eierschleuder, bei dem man eine Schleuder spannt und Eier auf kleine gelbe Männchen katapultiert. Weil's Spaß gemacht hat und mir bei solchen Projekten dann schnell mal der eigene Anspruch durchgeht, ist es letzten Endes durchaus vorzeigbar geworden mit netter Grafik, dutzenden Levels in verschiedenen Welten, unterschiedlichen Wurf-Geschossen und haufenweise Special Effects 😂 Und natürlich alles als kostenlose App, ohne Werbung, Tracking oder sonstigen Schrott. In den Google-Playstore habe ich es allerdings nicht hochgeladen, weil ich dazu erst für 25,- € eine Entwicklerlizenz erwerben müsste und das ist es mir im Augenblick schlicht nicht wert. Wer also mag, kann Eierschleuder hier direkt auf's Android-Smartphone herunterladen (ca. 32 MB) und ausprobieren oder sich auf der Projektseite erst mal noch ein paar Screenshots ansehen. Viel Spaß!

Das teure Hühnerparadies

Im Garten steht ein Schuppen, der bislang halb Kaninchenstall und halb Sandkastenüberdachung war. Die Kaninchen weilen bereits seit einiger Zeit nicht mehr unter uns, und da auch der Sandkasten zunehmend seltener von den Kids genutzt wurde, hat sich Frau Gemahlin nun einen Traum erfüllt und hält dort jetzt vier Sundheimer Legehennen. Damit sich das Federvieh bei uns so richtig wohl fühlt und sich - hoffentlich bald - mit reichlich Eiern revanchiert, hab ich dazu als kleines Großprojekt während der letzten Wochenenden einen schnuckeligen Hühnerstall gebaut:
Hühnerstall
Neu ist der rote Innenstall im linken Bereich, wo zuvor der Sandkasten stand.
Hühnerstall
Wiederverwertete alte Holzrahmenfenster ...
Hühnerstall
... bringen viel Licht ...
Hühnerstall
... in den Innenstall.
Legenest
Zur Eierentnahme sind die Nester von außen zugänglich.
Hühnerstall
Große Türen als Reinigungszugang und viel Stauraum für Hühnerkram darüber.
Hühnerauslauf
Und ein kleiner Auslaufbereich für schönes Wetter.
Normalerweise hätte ich das wieder einfach "frei Schnauze" gebaut; so wie schon das Hexenhaus. Das Ziel kristallisiert sich bei so einer Aktionen dann während des Entstehungsprozesses heraus und für gewöhnlich wird das Resultat auch auf diese Weise gut. Meiner Auftraggeberin war dies bei ihrem Herzensprojekt dann aber doch zu viel der Unabwägbarkeit, weshalb ich von ihr erst ein Lego-Modell als Vorgabe bekam und zwecks besseren Vorstellbarkeit noch ein CAD-Modell ausarbeiten musste bevor auch nur ein Brett gesägt werden konnte. 🤣
Hühnerstall in CAD
Von vorn bis hinten durchgeplant und durchdiskutiert.
Nicht geplant war allerdings, dass die Aktion wegen der derzeit absurd überzogenen Preise für Holz und andere Baumaterialien summa summarum gut 1000 EUR verschlingen würde. 😮 Da müssen die Hühnchen jetzt wirklich viele Eier legen um das wieder einigermaßen schönzurechnen. Es ist geradezu bizarr, was aktuell für Baustoffe verlangt wird. Ich denke, die nächsten Monate verlagere ich mich am besten komplett auf Softwareprojekte und sitze diese Situation einfach aus.
Hühnerhaus
Aber hübsch ist's ja schon.

24/7 Comedy & Cartoons - mein eigener Fernsehkanal

Was kann man noch anfangen, mit einem alten Mini-Fernseher mit längst ausgestorbener Technik? Mit so einem Relikt vergangener Zeiten, welches keinen Platz mehr findet zwischen Digitalfernsehen, Ultra-HD und Streamingdiensten?
TVR-7150
Mini-TV ISP TVR-7150 von 1980. Kerniges, geradliniges Design - hoffnungslos überholtes Innenleben.
Wenn man als Kind in den 80ern seine Eltern zur Bank, ins Möbelhaus oder andere größere Geschäfte begleitete, hatte man vielleicht Glück und es gab dort eine Kinderecke. Meist direkt irgendwo nach dem Eingang. Da standen dann ein paar Hocker um einen kleinen Tisch, es gab Buntstifte, Bilderbücher und manchmal sogar einen Fernseher, auf dem in Endlosschleife Comicfilme liefen. Was für eine Faszination damals! Tom & Jerry, Donald Duck, Dick & Doof, usw. habe ich alle irgendwann und irgendwo an solch einem Ort erstmals kennengelernt. Ja, warum dann eigentlich nicht als Reminiszenz etwas in der Art nachbauen? Im Grunde geht das ganz unkompliziert. Alte Comicfilme kann man sich problemlos von Youtube herunterladen (z.B. mit einem Yt-Downloader) und abspielen kann sie ein Raspberry Pi, dessen AV-Ausgang man per UHF-Modulator zu einem Antennensignal umformt und in den TV einspeist. So in etwa sieht das aus:
UHF-Modulator
Selbst etwaig dürftige Bildqualität der Youtube-Videos ist ziemlich egal. Auf dem betagten Schwarzweißröhrenbildschirm trägt das sogar eher noch zur Authentizität bei.
Dick & Doof auf altem Fernseher
Einfach einschalten und fernsehen wie anno '80. Der Fernseher ist kleiner als damals in der Kinderecke - der Spaß aber genauso groß.
Raspicast App
Auf dem Raspberry installiert man sich den omxplayer zur Wiedergabe von Videodateien und Streams. Im Loop-Modus (omxplayer --loop /home/pi/video.mp4) spielt dieser Videos auch in Endlosschleife ab. Und bindet man den Raspberry ans Heimnetz an, lässt sich omxplayer sogar vom Android-Smartphone per App Raspicast bequem fernsteuern. So wird man dann auch noch zum eigenen Programmdirektor.