Kettensägenmassaker, bunte Fenster und zauberhafte Details
Meine arme kleine 1600W-Spielzeugkettensäge musste sehr über ihr Können hinauswachsen, als ich letztens einen Baumstamm der Länge nach halbiert habe.
Warum mach ich so was Beklopptes?
Weil eine schnöde Plastikregenrinne keinesfalls einem Hexenhaus angemessen wäre.
Da muss etwas uriges her, und wenn es noch so aufwändig wird. Und natürlich mit einem möglichst sinnlos verdreht und verwinkeltem Abflussrohr:
Meine bessere Hälfte hat sich inzwischen mit den Ausmaßen, die dieses Projekt räumlich und finanziell annimmt, arrangiert und bastelt fleißig bei der Inneneinrichtung mit:
Das Spinnenfenster ist endlich auch fertig geworden:
Sieht von Innen sogar noch besser aus:
Was von Innen ebenfalls so gut aussieht wie erhofft, ist das nun verglaste Erkerfenster:
Ich habe lange mit mir gerungen, ob 14 € (!) pro einzelner (!!) Glasscheibe es wert sind; aber sie sind es.
Und wenn ich Sonntags keinen Krach machen darf, dann male ich eben etwas zur Entspannung.
Wie z.B. 200 kleine Holzschindeln:
Und ob Cypax jetzt einen kleinen Sonnenstich hat und 20m² Dach mit einer Handvoll fitzeliger Mini-Plättchen eindecken will oder was er sonst damit vor hat, das erfahrt ihr beim nächsten Mal...
Neues vom Hexenhaus
Mit Wänden und Fenstern sieht das Hexenhaus gleich schon viel wohnlicher aus:
Leider regnet es zur Zeit oft an den Wochenenden, so dass sich der Baufortschritt doch eher in Grenzen hält.
Wenn das Wetter nicht mitspielt, dann nutze ich die freie Zeit, um im Keller an weiteren Fenstern für das Hexenhäuschen zu werkeln.
Und weil Zimmermann und Fensterbauer nicht genug ist und weil es so einfach aussah, habe ich mich letztens nun auch als Bleiverglaser versucht.
Das Glasschneiden war in der Tat kinderleicht, aber die Bleiprofile zu verlöten war dann doch nicht so einfach, wie ich mir das gedacht hatte. Bei meinem ersten Bleiglasfenster war entsprechend an mehreren Stellen das Bleiprofil beim Löten durchgeschmolzen:
Durch den niedrigen Schmelzpunkt von Blei reicht ein kleiner Moment zu lange Löten und es schmilzt durch und ist nicht mehr zu retten.
Da ich jetzt aber schon das ganze Werkzeug und haufenweise Glas gekauft hatte, war Aufgeben auch keine Option und ich habe es nochmal mit einem anderen Fenster versucht. Dieses Mal nach meiner Methode.
Und siehe da, so lässt sich arbeiten:
Da muss wohl jeder seine eigene Technik entwickeln. Bei mir geholfen hat, nicht erst die ganzen Glaselemente zuzuschneiden und dann als Ganzes zu verbleien, sondern Stück für Stück erst Glas zuschneiden, Bleiprofil anpassen, sogleich mit viel Fingerspitzengefühl verlöten und dann mit dem nächsten Glasteil fortfahren.
Und was auch angenehmer zum Arbeiten ist, ist die Bleiprofile mit der Bandsäge zuzuschneiden, statt mit Schere oder Bleimesser. Denn dann bleibt das Profil erhalten und wird nicht zerquetscht: