Messebesuch Caravan Live
Als eine der ersten Messen, die im Corona-Jahr 2020 hier wieder ihre Pforten öffnet, findet in Freiburg gerade die Caravan Live statt.
Die Gelegenheit, sich ein paar aktuelle Fahrzeuge anzusehen und dabei vielleicht die eine oder andere Idee für mein eigenes Wohnmobil zu finden, wollte ich mir nicht entgehen lassen und war heute dort.
Natürlich fand alles unter den "gewohnten" Corona-Regeln mit Maske und Abstand statt. Was in den Hallen durch sehr viel breitere Gänge und aufgelockerte Anordnungen der Ausstellungen im Vergleich zum Vorjahr unterstützt wurde.
Und ebenfalls neu: man musste sein Eintrittsticket vorab online bestellen.
Eben alles ein bisschen anders dieses Jahr. Und ein bisschen hatte ich damit schon gerechnet deshalb über verwaiste Flure zu spazieren, aber trotz der Einschränkungen war durchaus einiges an Publikum da. Wie ich erfahren habe sind auch die Tickets für das Wochenende bereits ausverkauft.
Man kann übrigens sagen, dass sich die Besucher ausnahmslos sehr umsichtig bezüglich Corona verhalten haben. Wenn schon jemand in einem Wohnmobil war, hat sich niemand dazu gedrängt, wenn irgendwo schon mehrere Leute waren, wurde ein Bogen darum gemacht oder eben ein anderer Weg genommen. Insofern war das ganz entspannt.
Der Plan, beim Anschauen der Wohnmobile ein paar clevere Ideen zum Nachbauen zu entdecken, ging allerdings nicht so richtig auf. Es gab schon einige sehr schöne Modelle, aber so eine richtig tolle Innovation oder gar eine signifikante Evolution bei der Wohnmobiltechnik habe ich jetzt gegenüber meiner alten Kiste nicht feststellen können.
Klar, das ein oder andere mag da natürlich auch im Detail liegen oder nicht sichtbar wie etwa moderne Leichtbauweise. Aber im Großen und Ganzen kochen die modernen Womos auch nur mit Wasser auf dem Gasherd.
Sehr gespannt war ich, ob sich bei Wohnmobilen schon etwas hinsichtlich Elektromobilität tut. Das ist ja ein rasant aufsteigendes Thema in der Fahrzeugwelt und gerade bei Wohnmobilen wäre eigentlich auch mehr als genug Platz für Batterien. Es gibt wohl auch schon erste E-Modelle, aber auf der Messe heute war in dieser Richtung nix geboten. Komplett nada.
Abschließend habe ich mir noch speziell Kastenwägen angesehen, denn irgendwann werden wir uns vielleicht mal ein neues Wohnmobil kaufen und dann hätte ein kompakteres Fahrzeug natürlich schon auch seine Vorteile - etwa in verwinkelten italienischen Dörfern oder auf engen schottischen Landstraßen.
Allerdings geht das leider entsprechend auch mit kompakteren Dimensionen im Inneren einher. Ich war heute in mehreren Kastenwägen und es fühlte sich alles doch sehr beengt an. So eine Art von Raumgefühl stellte sich bei mir jedenfalls nicht ein.
Allein ist der begrenzte Platz kein Problem. Zu zweit dürfte schon etwas Choreographie erforderlich sein. Und als Familie ist das meines Erachtens nur für Schönwettercamping sinnvoll, mit viel Ausweichmöglichkeit nach draußen.
Kostenmäßig zahlt man für einen Kastenwagen nicht weniger als für einen Teilintegrierten. Unabhängig vom Wohnmobiltyp geht es ab knapp 50.000 los, sofern man nicht Abstriche bei der Ausstattung machen möchte. Für 50.000 bis 60.000 bekommt man schon etwas recht Gutes.
Alles was teurer ist, liegt dann hauptsächlich an Fahrzeuggröße und Basismodell, nicht aber an der Wohnmobiltechnik. Auch die super schicken Hundertfuffzichtausendeurowomos kochen nur mit Wasser auf dem Gasherd.
Das sind natürlich schon wuchtige Preise. Dass Camping wegen Corona gegenüber anderen Urlaubsformen zugenommen hat, spielt da sicher auch eine kleine Rolle. Selbst für Gebrauchtwohnmobile steigen ja die Preise in letzter Zeit merklich an. Aber ob gebraucht oder neu, beim Kauf direkt auf der Messe kann man doch noch gute Angebote finden. Teilweise waren da einige tausend € Rabatt auf die ausgestellten Fahrzeuge drin.
Zusammen mit der aktuellen MwSt.-Reduzierung ist das für viele heute sicher ein Anlass zum Messebesuch gewesen.
Was mich aber verwundert hat, ist dass es nur wenige Alkovenmodelle auf der Messe gab. Das scheint irgendwie nicht mehr so gefragt zu sein. So von meiner Beobachtung her saßen heute aber auch überwiegend ältere Leute bei den Verkaufsgesprächen. Die fahren nicht mehr mit den Kindern in den Urlaub und brauchen keinen Alkoven.
Insgesamt war das heute ein vielleicht nicht unbedingt weiterführender Messebesuch, aber dennoch sehr interessant.
Nur nach all den schicken Hochglanzwohnmobilen kommt mir meine alte Schüssel jetzt richtig altbacken vor.
Ja gut, das ist sie ja auch. - Aber immerhin mit Charme. Fast so wie diese alte Schüssel, die ich auf dem Obi-Parkplatz gesehen habe:
Vintage-Elektronik
Heute habe ich mich mal etwas im Bereich Elektrik betätigt und die 12V-Stereoanlage durch das gehackte Autoradio ersetzt.
Ich habe offen gesagt keine Ahnung aus welchem Jahr dieses Radio ist, aber der Gesamteindruck mit Kassettenlaufwerk und fancy Displayanmimationen ist schon sehr 90er. Sollte also vom Stil her passen. Falls es trotzdem damit Scherereien wegen dem H-Kennzeichen geben sollte, ist es einfach mit einem Handgriff absteckbar - und gilt somit als Zuladung.
Außerdem habe ich im Fahrerhaus endlich mein CB-Funkgerät angeschlossen:
Auch dieses ist natürlich kein modernes Modell, sondern altersgemäß zum Fahrzeug passend.
Bis Ende der 90er war CB-Funk in Autos und bei Lastwägen noch durchaus weit verbreitet um beispielsweise frühzeitig von Staus und Baustellen zu erfahren. Mit dem Aufkommen der Handys und Smartphones ist das alles leider nahezu ausgestorben. Meistens hört man nur noch verlassenes Rauschen auf den Kanälen.
Ich lasse die alte Technik bei mir trotzdem wieder aufleben. Vielleicht kann man es mal brauchen, wenn man mit Wohnmobilfreunden in Kolonne fährt. Oder vielleicht findet sich auf der Autobahn ja doch mal noch ein anderer Funk-Nostalgiker.
Sei erleuchtet!
Nach einem herrlichen Altweibersommer ist hier unvermittelt die nasskalte Zeit mit Dauerregen hereingebrochen. Oben auf dem Feldberg liegt gar schon etwas Schnee. Gut also, dass ich letzte Woche noch sämtliche Dichtungen am Dach erneuert hatte.
Und auch wenn das Wetter zwischendurch wieder etwas aufklart, ist es dennoch zunehmend auch die dunklere Jahreszeit, die sich da anbahnt. Da ist es nicht verkehrt, wenn man auch mal nach der Beleuchtung am Auto schaut.
Also habe ich mal die Umrissleuchten oben am Heck erneuert und die Reflektoren an der Seite durch solche mit integrierten Seitenmarkierungsleuchten ersetzt. Diese sind zwar nicht Pflicht bei PKWs, aber zulässig. Es gäbe sogar welche, die beim Abbiegen mitblinken, was der Sicherheit mit Sicherheit sehr zuträglich wäre. Aber die Blinkdinger gibt es anscheinend nur mit fest verbauten LEDs, und das kollidiert dann meines Wissens mit dem angestrebten H-Kennzeichen. Also dann halt nur normale Leuchten mit den guten alten Glühbirnchen.
Für deren Verkabelung bin ich trotz Bäh-Wetter und fortgeschrittenem Alter wieder mal zu gymnastischen Verrenkungen unter dem Wagen herumgekrochen. Irgendwann wird noch jemand den Notarzt rufen, wenn er da unter einem Auto zuckende Beine herausragen sieht und röchelnd-stöhnende Geräusche vernimmt.
Nun ja, um die Schmuddelwettertauglichkeit abzurunden, möchte ich demnächst noch Schmutzfänger an Vorder- und Hinterräder dran machen. Dann sollte das Womo für die Wintersaison recht passabel gerüstet sein.
Außerdem hatte ich bei eBay großes Glück und bin an original Fiat-Embleme gekommen:Ich finde solche kleinen Details werten ein Fahrzeug optisch deutlich auf. Denn auch ein schöner (Auto-)Rücken kann entzücken.
Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wo genau die Schriftzüge damals typischerweise von Dethleffs am Heck montiert waren und wie ich sie so befestigen kann, daß sie nicht gleich wieder verlustig gehen. Ich mag ja nicht das gerade schön abgedichtete Heck wieder mit Schraublöchern perforieren.
Oben neu und rundum dicht
Zack zack zack - in einer großen Hauruckaktion habe ich den einstigen Moder-Alkoven wieder runderneuert und richtig gemütlich gemacht. Das ganze gammlige Zeug kam raus bis auf's nackte Blech, alles wurde von außen und innen neu abgedichtet, mit Glasfaser verstärkt und neues Holz, neue Dämmung und neuer Wand- und Bodenbelag sind wieder reingekommen. Leider habe ich mal wieder schneller gewerkelt als ich Fotos machen konnte, daher hier nur ein 40%-Zustandsbild von zwischendurch und das (fast) finale Ergebnis:
Jetzt sollen noch 12V-Steckdosen und ein paar zusätzliche Leselampen auf der Beifahrerseite hinkommen, dann ist es da oben wieder richtig schön komfortabel. Lampen und sonstige Inneneinrichtungen findet man immer wieder über eBay-Kleinanzeigen aus alten Wohnwagen und -mobilen, so bleibt dann auch der historische Charme erhalten.
Mit dem Wiedereinzug der Matratze warte ich allerdings noch ein paar Tage, bis sich der ganze Dunst aus Klebern, Farbe und Dichtmitteln verflüchtigt hat - diese Düfte möchte man ja nicht unbedingt in der Schlafunterlage agglomeriert haben.
Und auch außen habe ich einmal komplett rundum sämtliche Leisten und Fenster neu abgedichtet. Dazu bin ich den ganzen Tag auf der Leiter herumgeturnt und habe vom ganzen Dreck und Dichtzeug die Hände hinterher auch nur noch mit Bremsenreiniger richtig sauber bekommen (krieg ich jetzt bestimmt Krebs von), aber für das zufriedene Gefühl jetzt alles sicher dicht zu haben lohnt sich das. Meinetwegen kann es jetzt regnen so viel es will.
Nachdem Alkoven und Dach dann soweit wieder fertig waren, habe ich gestern auch mal die ganze gesammelte Baumarkt-Szenerie aus Werkzeugen und Material aus dem Wohnmobil ausgeräumt und im Gegenzug angefangen die Campingausstattung wieder einzuladen. Es wird wieder wohnlich.