Das Rad neu erfunden...
...habe ich zwar nicht, aber ich habe alle vier wieder so richtig hübsch gemacht:
Schon beim Kauf des Womos fehlte hinten links eine der original Radkappen. Denkt man so an das gewohnte Bild verlorener Radkappen an Straßenrändern, könnte man vermuten, dass Ersatzbeschaffung im Allgemeinen keine große Angelegenheit sein dürfte.
Bis ich jedoch endlich tatsächlich einen Satz gebrauchter Radkappen in meinen Händen halten konnte, war es eine monatelange Suche mit vielen nicht passenden Felgengrößen, uralten Angeboten auf irgendwelchen verwaisten, 20 Jahre alten Webseiten oder abrupt abtauchenden Verkäufern. Da zeigte sich wieder so richtig, welch Geduld und Ausdauer die Ersatzteilbeschaffung beim Oldtimer bisweilen erfordert. *seufz*
Und natürlich sahen die ergatterten Radkappen dann auch schon arg mitgenommen aus, so dass ich mich nach dem Säubern wieder mal mit meiner "Lieblingstätigkeit" beschäftigen durfte: endloses Schleifen und Spachteln. Bis das Ergebnis gut genug ist.
Da die Reifen auch schon sieben Jahre alt waren und teils rissig an den Flanken, war klar, dass neue Gummis drauf sollen. Und wenn schon, dann sollen bei der Gelegenheit auch die Felgen neu lackiert werden. Es wäre ja auch eine ästhetische Schandtat, die nun wieder wunderschön aufgearbeiteten Radkappen auf alte Rostbrocken zu montieren.
Aber Felgen seriös zu entrosten und zu lackieren ist nichts, was mal eben so ambulant ginge. Und solange die Felgen zur Reha beim Lackierer sind kann der Wagen ja auch nicht auf Ziegelsteinen am Straßenrand stehen bleiben. Also musste ein zweiter Felgensatz her.
Die Suche nach Originalfelgen war - man kann es sich schon denken - ebenfalls nicht einfach. Da gibt es zwar hin und wieder mal Angebote, aber meist zu Freudenhauspreisen. Letztlich fuhr ich bis zum Bodensee, um welche zu akzeptablen Kosten zu bekommen.
Die hatte der Vorbesitzer sogar schon ganz stolz selber gesandstrahlt und aus der Dose lackiert. Allerdings mit eher nicht so überzeugendem Resultat - der Rost kam schon wieder durch den noch frischen Lack hervor.
Also ab damit zum Fachbetrieb zwecks Sandstrahlen und Pulverbeschichten. Das dauerte eine Weile und kostete weitere 220,- aber das Ergebnis heiligt die Ausgaben (so zumindest versuche ich das gegenüber der Frau Gemahlin zu legitimieren).
Das Ergebnis sieht jedenfalls unglaublich klasse aus. Ich hab mich gefreut wie Bolle und der Lackierer hat sich gefreut wie Bolle, dass ich mich so gefreut hab.
Beim Pulverbeschichten haftet das Farbpulver durch elektrische Aufladung am der Felge, bevor es eingebrannt wird. Dieser Vorgang stößt an seine Grenzen, wenn zwischen Felgenkranz und Felgenstern ein Spalt ist. In solchen Engstellen kann zwar das Strahlmittel eindringen, der Pulverstaub hingegen wird schon außerhalb des Spalts von der Felge angezogen und dringt kaum ein.
Insofern war da noch eine Nachbehandlung nötig:
Zuerst habe ich dazu ein Konservierungsfett in die Spalten gesprüht. Das war nur eine mittelgute Idee, denn das Fett hat die Konsistenz von Butter und denkt überhaupt nicht daran, freiwillig in die kalte Felge zu laufen. Erst mit Hitze aus der Heißluftlötstation zog es in die Ritzen. (Vorsicht beim Nachmachen - nicht zu viel Hitze auf die Pulverbeschichtung geben!)
Anschließend musste der Spalt natürlich gesäubert und entfettet werden, bevor ich ihn mit einem sündhaft teueren speziellen Dichtmittel versiegelt habe.
Da das Konservierungsfett auf Wollfett basiert, roch der ganze Keller ein paar Tage lang schwer nach Schafstall.
Um mir nicht erneut den Unmut seitens Frau und Kinder ob der Geruchsbelästigung einzuhandeln und weil ich bei Minustemperaturen schwerlich draußen Lackieren kann, habe ich mir eigens ein Lackierzelt im Werkkeller gebastelt, um da die Versiegelung des Felgenspaltes abschließend zu überlackieren und das Thema Felgen somit zu beenden.
War auch nur so eine mittelgute Idee.
Zwar roch es dann nicht nach Lack im Haus, aber in dem Minizelt mit Spraydosen zu arbeiten ist selbst mit guter Maske und selbst nach meinen Maßstäben ein etwas *hust* atemraubendes Erlebnis.
Was tut man nicht alles für Familie und Hobby.
Aber zur Lebenszeit des Wohnmobils werde ich mit Rost an den Felgen fortan wohl kein Problem haben. 😎
Weil sich in Sachen Wohnmobil wegen der kalten Jahreszeit und wegen Corona auch sonst nicht viel getan hat, war dann noch ein bisschen Geld für ein Gimmick über - ein Nachrüstsatz eines Reifendruckkontrollsystems: Dieses zeigt mir jederzeit den Druck und die Temperatur im Reifen an. Etwaige Reifenpannen werden sich damit frühzeitig bemerkbar machen, so dass es gar nicht mehr dazu kommen muss. Schleichender Druckverlust kann mir auch nicht entgehen und selbst überhitzte Bremsen bei Talfahrt sehe ich vermutlich schon bevor es anfängt zu qualmen. Gestern nun konnte ich das Womo aus der Werkstatt abholen, wo es als letzte Etappe der ganzen Reifen/Felgen/Radkappen-Geschichte neue Ganzjahresreifen montiert bekommen hat. Ich habe da nicht an der falschen Stelle gespart und Michelin Agilis CrossClimate genommen, die laut Tests auch ordentlich bremsen. Auch neue Radbolzen habe ich besorgt, denn die kosten nun wirklich nicht die Welt und nach fast 30 Jahren kann man die dann ruhig auch mal präventiv auswechseln. Was mir im Ergebnis gut gefällt, ist, dass das Wohnmobil mit Felgen und Radkappen in Wagenfarbe jetzt irgendwie noch ein bisschen mehr nach Oldtimer aussieht. Die alten Felgen lagere ich jetzt erstmal ein. Gemessen an dem, was da so für Preise aufgerufen werden, ist das ja eine richtige Kapitalanlage. Wenn die neuen Reifen irgendwann runtergefahren sind, kann ich mir dann immer noch überlegen, ob ich wieder Ganzjahresreifen möchte oder auf Winter- & Sommerräder umsteige.
Weil sich in Sachen Wohnmobil wegen der kalten Jahreszeit und wegen Corona auch sonst nicht viel getan hat, war dann noch ein bisschen Geld für ein Gimmick über - ein Nachrüstsatz eines Reifendruckkontrollsystems: Dieses zeigt mir jederzeit den Druck und die Temperatur im Reifen an. Etwaige Reifenpannen werden sich damit frühzeitig bemerkbar machen, so dass es gar nicht mehr dazu kommen muss. Schleichender Druckverlust kann mir auch nicht entgehen und selbst überhitzte Bremsen bei Talfahrt sehe ich vermutlich schon bevor es anfängt zu qualmen. Gestern nun konnte ich das Womo aus der Werkstatt abholen, wo es als letzte Etappe der ganzen Reifen/Felgen/Radkappen-Geschichte neue Ganzjahresreifen montiert bekommen hat. Ich habe da nicht an der falschen Stelle gespart und Michelin Agilis CrossClimate genommen, die laut Tests auch ordentlich bremsen. Auch neue Radbolzen habe ich besorgt, denn die kosten nun wirklich nicht die Welt und nach fast 30 Jahren kann man die dann ruhig auch mal präventiv auswechseln. Was mir im Ergebnis gut gefällt, ist, dass das Wohnmobil mit Felgen und Radkappen in Wagenfarbe jetzt irgendwie noch ein bisschen mehr nach Oldtimer aussieht. Die alten Felgen lagere ich jetzt erstmal ein. Gemessen an dem, was da so für Preise aufgerufen werden, ist das ja eine richtige Kapitalanlage. Wenn die neuen Reifen irgendwann runtergefahren sind, kann ich mir dann immer noch überlegen, ob ich wieder Ganzjahresreifen möchte oder auf Winter- & Sommerräder umsteige.
Endlich wieder raus
Endlich ist die unsinnige Ausgangsbeschränkung weg, endlich ist es wieder sonnig und endlich sind wir wieder mit dem Wohnmobil unterwegs. - Wenngleich auch ganz zaghaft noch, nur in Spaziergangsentfernung von zuhause auf dem Tuniberg.
Aber zum mal raus kommen reicht so ein kleiner Wochenendausflug ja schon.
Wäre da nur nicht das diffuse Gefühl, man könnte mit so einem selbstgewährtem Privilegium geradezu als Virenschleuder dastehen. - So weit ist das ganze Theater mittlerweile schon verinnerlicht.
Umso wichtiger also, wenigstens zwischendurch mal eine kleine Reminiszenz von sowas wie Urlaub aufleben zu lassen. Und das könnte letztendlich kaum pandemiekonformer umsetzbar sein, als mit der Autarkie eines Wohnmobils.
Und bei so einem Naherholungsausflug lernt man auch seine unmittelbare Umgebung aus ganz neuen Perspektiven kennen und findet Ecken, die man auf diese Weise vorher nie wahrgenommen hat.
Photoshop-Tagträume
Während ich sehnsüchtig auf schöneres Wetter und das Ende der aktuellen Gesamtsituation warten muss, male ich mir schon mal aus, wie das Wohnmobil irgendwann mal aussehen könnte und photoshoppe ein bisschen am PC herum:
🤔 Hm...
Nass. Kalt. Trotzdem.
Uff!
Heute und gestern lag ich bei Regen und 10°C unter dem Wohnmobil im feuchten Dreck und habe überkopf neue Kabelbäume verlegt.
Angefangen hat das, als bei der letzten größeren Fahrt auf einmal der Blinker erst beifahrerseitig nicht mehr ging und kurz darauf gar nicht mehr. Im Laufe der Fehlersuche ging dann noch der Blinkgeber in weißem Rauch auf und etliche Sicherungen; zwischendurch ging mal gar kein Licht mehr, dann leuchtete das Rückfahrlicht dauerhaft und nach viel Suchen und Ausprobieren konnte ich die Ursache schließlich auf einen Kurzschluss im hinteren Kabelbaum zwischen Blinker und Masse eingrenzen.
Es gibt bei diesem Fahrzeug jeweils links und rechts einen original Fiat-Kabelbaum vom Fahrerhaus bis zur Heckstoßstange des Leiterrahmens. Da der Aufbau aber noch ein ganzes Stück weiter darüber hinausragt, geht von dort dann jeweils ein weiterer Kabelstrang zu den Rückleuchten, der Anhängerkupplung, der Kennzeichenbeleuchtung und den Umrissleuchten. Und diesen Teil habe ich dieses Wochenende tutti-kompletti rausgerissen und durch neue Kabel ersetzt.
Weil ich keine bessere Alternative habe, fand das mal wieder zwischen Gehweg und Straße auf öffentlichem Parkplatz statt. Und da es derzeit jeden Tag regnet, trotz widriger Umstände. - Es hilft ja auch nicht, das ewig vor sich hin zu schieben.
Um mir das Leben nicht unnötig schwer zu machen, habe ich mir im Vorfeld aber eine Verteilerbox besorgt und da schon mal lange Kabel angeschlossen, so dass "nur" noch passend gekürzt und die jeweiligen Enden angeschlossen werden mussten:
Jetzt funktioniert wieder alles, wie es sollte.
Nur die Blinkerkontrollleuchte geht noch nicht. Und ich weiß schon, dass es nicht am Birnchen liegt. Wenn ich Pech habe, hat der Kabelbaum unter dem Armaturenbrett auch einen Schaden davongetragen 🙁