Holpriger Start: Star Trek Discovery
Leute, ich muss jetzt mal ein bisschen motzen.
Als Science-Fiction-Fan habe ich ein natürlich auch gewisses Faible für Star Trek, wie man vielleicht vermuten kann. Aber abgesehen davon, dass ich ein paar Worte Klingonisch kann, würde ich mich jetzt nicht gerade als Hardcore-Trekkie bezeichnen, der auswendig jedes Spezialdetail und alle Hintergründe zu jeder Episode aufsagen kann, in Spocks Uniform spazieren geht und zuhause Film-Requisiten hortet.
Und doch kommt mir altem 90er-Jahre Fernsehkind beim Schauen der Next Generation Folgen immer noch Gänsehaut beim Intro und es stellt sich das vertraute Star-Trek-Feeling ein.
Bei der neuen Star-Trek-Serie Discovery knüpft in den ersten beiden Folgen einzig die hervorragend gespielte Capt. Georgiou - "Die Sternenflotte schießt nicht zuerst!" - daran an, der Rest ist leider im Wesentlichen ein ziemlich beliebiges Weltraumgeballer.
Und ich gehe hier natürlich davon aus, dass die Zielgruppe schon in erster Linie die Fans sind, denn für alle anderen fehlt komplett eine notwendige Einleitung, warum da so viele komische Kreaturen auf dem Schiff der Menschen sind, was überhaupt die Sternenflotte ist, wer die Klingonen sind und warum wir die nicht einfach über den Haufen schießen.
Die zugegeben beeindruckende Bildgewalt vermag dann aber auch für die Fans nicht die vielen kleinen und großen Ungereimtheiten zu überdecken: Warum hat ein Sternenflottenschiff schon 10 Jahre vor Kirks rustikaler NCC-1701 Enterprise schicke Holo-Kommunikatoren und überall modern glänzende Touchscreens?
Oder warum hat die erste Offizierin, die bei Vulkaniern aufwuchs, so viel emotionale Selbstkontrolle wie ein gereizter Klingone?
Oh, und wo wir gerade bei Klingonen sind, warum zum Geier hat man das Erscheinungsbild der Klingonen so abartig verändert? Sollen diese kahlen Hallowen-Fratzen ein blöder Witz sein? toDuj 'oS rol - Ein Bart ist ein Symbol des Mutes, heißt es bei den Klingonen!
Na wenigstens sprechen sie untereinander viel Klingonisch. Da kommen die Fans dann doch wieder etwas auf ihre Kosten.
Ihren Anführer, T’Kuvma, würde ich jedoch gerne zum Logopäden schicken. Solange, bis er nicht mehr minutenlang. Jedes. Verdammte. Wort. Einzeln. In. Seinen. Fehlenden. Bart. Nuschelt.
Ehrlich Leute, das klingt doch mehr nach Schlaganfall als nach Kriegsfürst!
Ok, was haben wir sonst noch?
- Ein phantasieloses Intro, das genauso gut ein Werbeclip für irgendein ein CAD-Tool sein könnte. Laaangweiliiig!
- Kurios: das namensgebende Raumschiff taucht in den ersten beiden Folgen kein einziges Mal auf / wird nicht mal erwähnt.
- Eine sich ewig hinziehende Eröffnungssequenz auf einem Wüstenplaneten, die rein überhaupt gar nichts mit der späteren Handlung zu tun hat. Wozu?
- Bat'leths, die nicht wie Bat'leths aussehen. Hättet ihr doch nur jemanden gefragt!
- Ein Sternenflottenschiff (USS Shenzhou), dessen Brücke nicht auf Deck 1 ist sondern unten an der Untertassensektion hängt. What!?
- Ein Computer der Gefängniszelle des Schiffs, der sich überreden lässt dich freizulassen, wenn du nur genug jammerst. Ja, ernsthaft.
- Jede Menge nervige Lens Flares in den Weltraum-Szenen.
- Und, und, und ...
Allein unter Klingonen
Am besten lernt man etwas, indem man es anderen beibringt. Und was meine Ambitionen Klingonisch zu lernen betrifft, habe ich nicht nur im Juni einen Einführungskurs in Klingonisch beim CCC gehalten, auch die Familie hatte seither unter diesem Motto zu leiden.
Kind #2 kann jedenfalls bereits verschiedene Dinge im Haushalt auf Klingonisch benennen und akzentfrei
Ganz im Sinne der Ideologie von Star Trek sollte man eine gewisse Toleranz gegenüber fremdartigen Kulturen und ... ähm, bizarren Lebensformen aufbringen. Denn neben wenigen halbwegs 'normalen' Teilnehmern, die primär wegen der Sprache kommen, gibt es natürlich auch jede Menge Trekkies, SciFi-Nerds und wahre Klingonen. Einschließlich Runzel-Stirn, Trinkbecher und passendem Outfit. Ziemlich genau so, wie man sich das Cosplay-Klischee eben so vorstellt.
Hat man sich akklimatisiert und kann über gelegentliche Grunz- und Rülpsgeräusche der Klingonen aus den hinteren Reihen hinweghören, steht einem lehrreichem Kurs nichts entgegen. Lieven Litaer, der Klingonischlehrer aus dem Youtube-Klingonischsprachkurs hat hierzu umfangreiche Übungsunterlagen erstellt, die dann gemeinsam durchgearbeitet werden. Leider sind vier Tage natürlich bei weitem nicht ausreichend um komplett Klingonisch zu lernen, aber für den Anfang reicht es. Zudem hatten wir das besondere Glück, dass am diesjährigem qepHom spontan auch Marc Okrand teilgenommen hat. So bestand jederzeit die Möglichkeit bei Unklarheiten den Schöpfer der Sprache direkt selbst zu fragen. Alles in allem also eine empfehlenswerte Sache für Sprachanfänger in Klingonisch.
nuqDaq 'oH puchpa''e'?sagen. Um aber sicher zu gehen, dass ich bisher auf einem guten Weg bin und nicht etwa alles komplett falsch ausspreche, war ich letzte Woche in Saarbrücken auf einem Sprachkurs, dem qepHom - dem größten Klingonentreffen diesseits des Atlantiks. Das stellt man sich so vor, dass es in der Jugendherberge einen großen Tagungsraum gibt und dort dann vier Tage lang ca. 50 Leute intensiv Klingonisch üben.
Ganz im Sinne der Ideologie von Star Trek sollte man eine gewisse Toleranz gegenüber fremdartigen Kulturen und ... ähm, bizarren Lebensformen aufbringen. Denn neben wenigen halbwegs 'normalen' Teilnehmern, die primär wegen der Sprache kommen, gibt es natürlich auch jede Menge Trekkies, SciFi-Nerds und wahre Klingonen. Einschließlich Runzel-Stirn, Trinkbecher und passendem Outfit. Ziemlich genau so, wie man sich das Cosplay-Klischee eben so vorstellt.
Hat man sich akklimatisiert und kann über gelegentliche Grunz- und Rülpsgeräusche der Klingonen aus den hinteren Reihen hinweghören, steht einem lehrreichem Kurs nichts entgegen. Lieven Litaer, der Klingonischlehrer aus dem Youtube-Klingonischsprachkurs hat hierzu umfangreiche Übungsunterlagen erstellt, die dann gemeinsam durchgearbeitet werden. Leider sind vier Tage natürlich bei weitem nicht ausreichend um komplett Klingonisch zu lernen, aber für den Anfang reicht es. Zudem hatten wir das besondere Glück, dass am diesjährigem qepHom spontan auch Marc Okrand teilgenommen hat. So bestand jederzeit die Möglichkeit bei Unklarheiten den Schöpfer der Sprache direkt selbst zu fragen. Alles in allem also eine empfehlenswerte Sache für Sprachanfänger in Klingonisch.
tlhIngan Hol vIghoj
Da es in meiner Nähe keinen entsprechenden Sprachkurs gibt, bringe ich mir jetzt selbst Klingonisch bei.
Einfach weil ich ein Faible für Sprachen habe, weil es Spaß macht, weil ich ein Trekkie bin und weil es so herrlich sinnfrei ist.
Die wichtigsten Sprachgrundlagen findet man in diesem Klingonisch-Kurs.
Die Aussprache fällt mir noch etwas schwer, aber es gibt auch einen Youtube-Sprachkurs, welchen ich mir als mp3 heruntergeladen habe und jetzt immer auf der Fahrt zu/von der Arbeit höre.
Im Auto Sprachlern-Podcasts zu hören ist zwar einerseits effektive Zeitnutzung, andererseits ist mein Benzinverbrauch jetzt vermutlich höher, weil ich nicht mehr dauernd auf den Motor höre und dann vergesse hoch zu schalten.
Und eigentlich bräuchte ich einen Innenscheibenwischer, da die klingonischen Laute recht spuckefördernd sind ...
Es gibt übrigens auch ein offizielles Klingonisch-Wörterbuch - wer es aber lieber digital mag, nutzt das Online-Wörterbuch.
Und die korrekten Schriftzeichen gibt es hier.
In diesem Sinne,
Qapla’
Leonard Nimoy ist tot
Leonard Nimoy ist heute im Alter von 83 Jahren an den Folgen einer Lungenerkrankung gestorben.
Fast ein halbes Jahrhundert lang spielte er die Rolle des Mr. Spock und trug so bei, daß Raumschiff Enterprise zur Mutter aller Science-fiction-Serien wurde.
Danke dafür, Leonard.
Er war und wird es immer bleiben - ein Freund.
Er war und wird es immer bleiben - ein Freund.